28 Februar 2006

Linux bringt der XBox360 OGG-Vorbis bei

Naja, so kann man es nicht ganz ausdrücken, aber es kommt dem schon recht nahe. Ich habe in einem meiner vorherigen Posts darauf aufmerksam gemacht, dass es mit der Software Twonky Media möglich ist, MP3s von Linux aus auf die XBox zu streamen. Da meine eigene Musiksammlung überwiegens aus OGG-Vorbis besteht, hat mich das natürlich nicht zufrieden gestellt und ich habe mir eine Lösung überlegt, wie ich die OGG-Dateien auf der XBox360 hörbar machen kann.
Der Schlüssel zum Erfolg ist die Funktion der Twonky-Software, die das Streamen von Internetradiosendern ermöglicht. Ich habe mit Hilfe von einigen Open-Source-Programmen einen Weg gefunden einen eigenen lokalen "Internetradiosender" aufzumachen, der mir das, was mein Abspielprogramm von sich gibt on-the-fly in MP3 umwandelt und ausgibt.
Möglich war dies mit dem freien Audioserver Jack, dem Programm darkice, welches echtzeit-encoding von diversen Audioquellen ermöglicht, und natürlich einem Streaming-Programm für Internetradiosender: Icecast.
Die Beschreibung, wie das genau funktioniert habe ich in einem Linux-Wiki beschrieben, und will es euch natürlich nicht vorenthalten, aber seit gewarnt, ganz so einfach ist es nicht.

Ich zitiere mich einfachmal selbst:
Ich weiß zwar nicht, ob sich der Aufwand, den ich hier betrieben habe für jeden lohnt, aber es ist dennoch interessant zu wissen, das es möglich ist. Seien wir doch mal ehrlich, es ist immer wieder ein Erfolgserlebnis, mit Hilfe von freier Software (okay in diesem Fall nicht zu 100%) Microsoft zu überlisten und deren Programmen unseren Willen aufzuzwingen.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Nachmachen :-D

Anonyme Kommentare

Mal eine Kleinigkeit über dieses Blog, nur für Zwischendurch!
Ich habe jetzt das Posten von anonymen Kommentaren zugelassen, um auch Leuten, die kein eigenes Blog pflegen die Möglichkeit zu geben ihre Meinung zu sagen. Ich freue mich über jeden Kommentar, möchte euch aber trotz allem bitten keinen Mist (Werbung, Spam, etc.) zu schreiben, und beim Thema zu bleiben.

27 Februar 2006

Warum einfach, wenns auch kompliziert geht?

Diese Frage stellen sich viele von uns fast täglich, aber dieser folgende Fall von übermäßiger, aber notwendiger Kompliziertheit stellt so manches in den Schatten. Vor allem wird klar, wie sehr Windows einem manchmal Steine in den Weg legt um sein Ziel ja nicht zu erreichen.
In meinem Netzwerk zu Hause existiert neben meinem Linux-Rechner auch ein WindowsXP-Rechner, und beide wollen sich einen Drucker teilen. Bis dato besaß ich einen alten HP 710 C, der ganz brav unter Linux einfach lief und der sich über Samba auch mühelos von Windows aus über Netzwerk bedrucken ließ.
Nachdem sich Besitzer des Windows-Rechners veranlasst hat, das ein neuer Drucker gekauft wird, nämlich einen Canon PIXMA Ip 5000, wollten wir das ganze umgekehrt machen. Der Drucker sollte ans Windows-System angeschlossen werden, und ich sollte dann von Linux aus darauf drucken können. Aber so einfach, wie man annehmen könnte war das aber ganz und garnicht!
Der Traum der direkten Unterstützung scheitert an der Tatsache, das Canon für seine aktuellen Modelle keine Linux-Treiber zur verfügung stellt. Normalerweise würde man an diese Stelle bereits aufgeben, aber ein inovatives Gehirn hat immer eine Idee auf Lager und so Googelte ich nach einer Lösung. Ich überlegte mir, dass es ja irgendwie möglich sein sollte, einen virtuellen Postscript-Drucker unter Windows einzurichten, der Druckaufträge aus dem Netzwerk annimmt, und diese dann für den Canon-Drucker übersetzt und dorthin umleitet. Standart-Postscript-Drucker sind unter Linux nämlich absolut kein Problem.
Der erste Link unter diesem Bericht zeigt die Anleitung, wie es funktioniert, ich will hier nur mal das Prinzip erklären.
Von Linux aus wird ein Dokument ins Postscript-Format umgewandelt und an einen virtuellen Post-Script-Drucker auf dem Windows-System weitergeleitet. Dieser schleift die Postscript-Datei durch ein Programm namens "Ghostscript" durch und dieses druckt dann automatisch auf dem Canon-Drucker das gewünschte Dokument.
Das klingt kompliziert? Ist es auch, aber es kommt ja noch besser!
Relativ weit unten in der Anleitung steht die Aufforderung einen Eintrag in der Registry zu verändern um Druckaufträge automatisch zum Canon weiterzuleiten, weil ansonsten immer ein Dialog eingeblendet wird, der den (Windows-)Benutzer fragt, wo er den Druckauftrag denn hin haben will.
Nach Befolgung der angegebenen Anweisung klappte es auch mit der Testseite ohne Nachfrage, allerdings nicht mehr nach einem Windows-Reboot! WindowsXP scheint (zumnindest bei uns) die Eigenart zu haben gewisse Registry-Einträge nicht dauerhaft speichern zu können und ich musste mir etwas einfallen lassen, den Eintrag bei jedem Systemstart automatisch neu vorzunehmen. Ich wollte zuerst mit Rechten in der Registry herumspielen um die Änderung zu verhindern, aber leider ohne Erfolg.
Also, was macht der schlaue Anwender, der mit DOS großgeworden ist? Er erstellt eine REG-Datei mit dem Eintrag und eine Batchdatei, die die REG-Datei automatisch in die Registry einträgt. Dies verlinkt er im Autostart und er könnte fertig sein, wenn da nicht das böse Windows wäre. Die Wiederherstellung der Registry und somit die Löschung des Eintrags, geschieht relativ spät im Bootvorgang und natürlich nachdem der Autostart abgearbeitet wurde.
Also habe ich nochmal gegoogelt und ein kleines Tool gefunden um Batch-Dateien für eine gewisse Zeit zu pausieren (wait.exe, Link ist unten). Ich stellte es auf 15 Sekunden und das reichte aus um zu funktionieren.
Ich gebe zu, das dies eine äußerst unsaubere Lösung ist, aber die einzige, die funktioniert hat, und das ganze nur, weil Windows teilweise recht komisch reagiert. Allerdings muss ich sagen, dass der Reset von Teilen der Registry nur bei einem speziellen Benutzer passiert, ich aber nicht herausgefunden habe, woran das liegen kann.

Links:
Creating a Virtual Postscript Printer in Windows using Ghostscript
Wait.exe

25 Februar 2006

Linux streamt Musik zur XBox360

Die XBox 360 verfügt über die Möglichkeit MP3- und WMA-Dateien von einem WindowsXP-PC, zu streamen. Dies geschieht mit Hilfe der Microsoft-Eigenen Media-Connect Software, die allerdings nur auf Service-Pack 2 läuft.
Ich bin gestern über eine Software gestolpert, die es auch Linux-PCs ermöglicht zur XBox 360 zu streamen (Link unten). Die Software heißt "Twonky Media" und läuft neben Linux auch auf Windows XP und MAC-OS X. Laut FAQ soll sie auch auf früheren Windows-Versionen lauffähig sein, aber diese werden nicht offiziell unterstützt. Das ist aber kein Problem, weil der Hersteller eine Demo-Version zum Testen anbietet, die sich selbst nach 30 Minuten Laufzeit abschaltet, aber beliebig oft gestartet werden kann.
Neben Musik auf der Platte können auch Internetradiosender, Bilder und Videos gestreamt werden, Videos leider nicht zur XBox.
Das Programm gibt es in zwei Versionen (Basic und Premium), wobei die erste ein Jahr lang Updates beinhaltet und die andere lebenslange Updates bietet. Es kostet 19,99 US-$ bzw. 29,99 US-$.
Wem dies zu teuer ist, oder wer es nur für Musik nutzen möchte, kann sich die Music-Only-Version zulegen, welche es für 14,99 US-$ bzw. 19,99 US-$ zu haben gibt.

Ich bezahle zwar nur ungern für Software, aber wenn sie wirklich gut ist, und der Preis sich im Rahmen hält, so wie hier, bin ich gerne bereit das Geld zu investieren. Zur Zeit experimentiere ich allerdings nur mit der Demo-Version herum.

Link zum Hersteller: http://www.twonkyvision.com

23 Februar 2006

Gebackene Chips (nicht frittiert)

Nein, das wird jetzt keine Werbung für angeblich nicht-fett-machende Kartoffelchips, sondern ein Erlebnisbericht, wie ich meinen bisher schlimmsten Datenverlust überwunden habe!
Es liegt einige Zeit zurück, ich hatte Windows 2000 als Betriebssystem und den Rechner, den ich vor dem Duron 800 hatte (ein K6-2 500MHz mit 256MB RAM). Wie dem auch sei, eines schönen Tages (das Wetter weiß ich eigentlich garnicht mehr) schaltete ich meinen Rechner aus und wollte ins Bett. Dann ist mir schlagartig eingefallen, das ich was vergessen habe und schaltete ihn wieder ein und WUMPS, er bootete nicht. Den Geruch nach Verbranntem ignorierend hörte ich ein klackendes Geräusch, welches unmisverständlich von der Festplatte kam. Als ich die Boot-Disk-Error-Nachricht auf dem Bildschirm las (das Klacken bohrte sich langsam in mein Gehirn) waren meine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden: EIN TOTALER DATENVERLUST!
Schlagartig kamen mir all die Daten in den Sinn, die ich nun verloren hatte, und ein gedanklicher Tritt in den Allerwertesten, warum ich keine Backups angefertigt hatte. Es war zwar nichts kritisches dabei, aber viele persönliche unersetzliche Daten, die ich nicht verlieren durfte, aber es war trotzdem geschehen.
Die Müdigkeit verdrängend schaltete ich den Rechner wieder aus und suchte meinen Schraubenzieher um die Festplatte zu begutachten, vielleicht war ja noch nicht alles verloren. Was ich sah machte mir zwar keine große Hoffnung, aber da war ein kleines Licht am Horizont (nein es war noch nicht der Sonnenaufgang!).

Ich hatte ja zuerst mit einem Headcrash gerechnet, aber der verkohlte Chip auf der Steuerplatine (oben) ließ vermuten, dass nur die Platine kaputt ist, und ich fasste neuen Mut. Irgendwoher organisierte ich mir eine alte Festplatte und installierte mir ein Windows98 Notsystem, es musste ja lediglich für ein paar Tage ausreichen!
Nach einiger Zeit durchstöberte ich eBay nach einer Festplatte, die genau der abgerauchten entsprach. Und ich fand sie, genau EINE und ich wusste, das dies meine einzige Chance war meine Daten zu retten. leider dauerte die Auktion noch 5 Tage (was bedeutete 5 Tage Windows 98) aber die Zeit ging vorbei! kurz vor Auktionsende bot ich was das Zeug hielt, ich wollte die Platte, egal zu welchem Preis. Ich weiß nicht mehr wieviel ich jetzt genau für diese 15 GB Platte bezahlt habe, es waren glaube ich über 80 Euro, aber das war mir egal, alleine die Chance die Daten zu retten rechtfertigten den Preis.
Nach ein paar Tagen kam das Paket endlich an und ich war tierisch aufgeregt! Normalerweise freut man sich bei Ebay-Paketen auf neue Dinge, aber bei mir waren es die alten, die ich vermisste. Und ab hier ging es recht schnell, ich testete die Platte erstmal auf Funktionalität, und war froh, dass sie klappte. Nun suchte ich (mal wieder) den Schraubenzieher und tauschte die Platinen aus, die Augenscheinlich wirklich identisch waren.
Ich setzte die Platte ins Gehäuse, verband sie mit dem IDE-Bus und dem Strom und schaltete den Rechner ein.
Kein Klacken, die Meldung, dass eine Quantum Fireball erkannt wurde und dann schließlich das Startbild von Windows 2000. Mir war vorher noch nie aufgefallen, wie schön dieses Bild eigentlich ist. Alle meine Daten waren intakt, es war wirklich nur der Chip, der zuviel Hitze abbekommen hatte!
Meine erste Amtshandlung war ein Backup von allen persönlichen Daten, die ich für immer verloren geglaubt hatte.

22 Februar 2006

Die virtuelle Spielwiese

Mit einem Computer kann man sehr viel anstellen, und das beinhaltet auch das Spielen. Linux ist bekanntlich nicht unbedingt ein spielerfreundliches Betriebssystem, obwohl dies Ansichtssache ist. Über 99% der Spiele auf dem Markt sind nicht von sich aus für Linux geeignet. Viele davon kann man aber mit diversen Tricks unter Linux trotzdem zum Laufen bringen.

Besitzt man einen modernen Rechner, wobei das Wort modern genaugenommen nur auf Rechner zutrifft, die man in zwei Wochen kaufen kann, kann man sich des Programmes Cedega bedienen, welches auf dem Windows-Emulator Wine aufbaut und ihn um die Fähigkeit erweitert Direct-X Spiele laufen zu lassen.
Da ich keinen modernen Rechner besitze, und es nicht einsehe für Software Geld zu bezahlen (ich bevorzuge Open-Source) kann ich leider keine Anleitungen bieten, wie man mit Cedega umzugehen hat.

Wenn ich spiele, spiele ich entweder an einer Konsole, auch wenn sie XBox(360) heißt, oder ich begnüge mich mit alten Spielen. Das Stichwort hierfür heißt ganz klar ScummVM!
Dieses äußerst bemerkenswerte Stück Software ermöglicht es auf verdammt vielen Plattformen, unter anderem auf Linux und Windows, klassische Point-and-Click Adventures von Lucasarts zu spielen. Aus meinen Windows-Tagen besitze ich noch einige Spiele, die ich mit Hilfe von ScummVM nochmal spielen konnte. Was mir nicht bewußt war, es gibt auch nicht-Lucasarts Spiele, die mit ScummVM kompatibel sind.
Unter anderem die Spiele Baphomets Fluch 1 & 2. Teil 2 hatte ich für Windows und es nie versucht unter Linux zum Laufen zu bringen, aber Teil 1 habe ich erst vor kurzem erstanden.
Da mir nicht bewußt war, das die nötige Software auf meinem PC bereits lief, habe ich mit Qemu und einer verstaubten Windows 2000 CD, die noch irgendwo rumlag, versucht das Spiel zum Laufen zu bringen. Irgendwann lief es dann auch, aber Spaß gemacht hat es nicht wirklich, weil es dafür viel zu sehr geruckelt hat.

Ich weiß nicht mehr, wonach ich Google befragt hatte, aber irgendeine Antwort beinhaltete ScummVM und ich beschloß einfach mal das Spiel reinzuladen, und siehe da, es lief (und läuft). Ich musste zwar noch ein paar Dinge zurecht biegen, wie zum Beispiel die Zwischensequenzen ersetzen (gibt es auf der ScummVM-Seite) und das Spiel auf die Festplatte kopieren, aber ich bin hellauf begeistert.
Genau so verhält es sich mit den Spielen von Lucasarts, wie z.B. Day of the Tentacel, oder Full Throttle. Jeder, der diese Spiele früher gerne gespielt hat, sollte sich ScummVM zulegen, egal welches System man denn nun nutzt. Allerdings bleibe ich bei grafisch aufwendigeren Spielen bei der Meinung, dass die auf einer Spielekonsole besser aufgehoben sind.

20 Februar 2006

Des Rechners Seele

Mein erster PC war ein 386SX getaktet mit unglaublichen 25 MHz. Er lief mit sage und schreibe 4 MB Arbeitsspeicher und besaß eine 120 MB große Festplatte. Obwohl dieses antike Stück Hardware schon mehr als überholt ist, hatte ich auf diesem Rechner den größten Spaß gehabt, weil es eben mein allererster war. Er lief mit DOS 5.0 und Windows 3.1. und ich nutze ihn zum Spielen und Programmieren (allerdings damals nur in Basic).
Wie dem auch sei, ich kaufte mir 1996 einen Pentium und vererbte den 386er meiner Schwester.
Sie nutze ihn mehr oder weniger bis sie ihn mir vor einigen Tagen zurück gab. Ich konnte ihn leider nicht einschalten, weil der Einschaltknopf nicht mehr vorhanden war, aber ich habe mir etwas besseres überlegt.
Ich baute die Festplatte aus und verband sie mit meinem aktuellen Rechner, einem AMD Duron mit 800MHz, nicht der neuste, aber dank Gentoo-Linux tut er doch noch recht flott seinen Dienst. Mein Rechner hat die alte Festplatte ohne Murren erkannt und ihre vertrauten Töne beim Hochfahren drangen in mein Ohr.
Ich befahl meinem Computer als root:

dd if=/dev/hdc of=~/qemu/ancient.img

Es dauerte nicht lange und ich hatte ein Rohimage der alten Festplatte auf meinem Rechner. Nach einem Reboot während ich die alte Platte wieder ausbaute, rückte der Moment näher dem alten Rechner zumindest virtuell wieder Leben einzuhauchen.
Nachdem ich die Besitzrechnte der Imagedatei angepasst hatte, startete ich Qemu:

qemu -boot c -cdrom /dev/hdc -localtime -m 16 -soundhw sb16 ~/qemu/ancient.img

Windows startete schneller denn je, und das Bild will ich keinem vorenthalten:



Man könnte sagen, dass die Seele meines alten Rechners jetzt im aktuellen weiterlebt, und das dank Linux und Qemu!

Mein erster Eintrag

Ich habe jetzt schon öfters von Blogs gehört, aber ich weiß immer nch nicht genau, was das ist. Jetzt bin ich mal über einen konkreten Link bei Google gestolpert und habe mich entschieden das einfach mal auszuprobieren. Was ich hier reinschreiben werde wird vermutlich in keinster Weise geordnet sein, wahrscheinlich überhaupt keinen Sinn ergeben, aber möglicherweise doch, wer weiß das schon?!
Aber ich will mich jetzt erstmal mit den Funktionen hier vertraut machen, vielleicht gelingt es mir ja doch von anfang an ein Chaos zu vermeiden.
Wünscht mir Glück ;-)