22 Februar 2006

Die virtuelle Spielwiese

Mit einem Computer kann man sehr viel anstellen, und das beinhaltet auch das Spielen. Linux ist bekanntlich nicht unbedingt ein spielerfreundliches Betriebssystem, obwohl dies Ansichtssache ist. Über 99% der Spiele auf dem Markt sind nicht von sich aus für Linux geeignet. Viele davon kann man aber mit diversen Tricks unter Linux trotzdem zum Laufen bringen.

Besitzt man einen modernen Rechner, wobei das Wort modern genaugenommen nur auf Rechner zutrifft, die man in zwei Wochen kaufen kann, kann man sich des Programmes Cedega bedienen, welches auf dem Windows-Emulator Wine aufbaut und ihn um die Fähigkeit erweitert Direct-X Spiele laufen zu lassen.
Da ich keinen modernen Rechner besitze, und es nicht einsehe für Software Geld zu bezahlen (ich bevorzuge Open-Source) kann ich leider keine Anleitungen bieten, wie man mit Cedega umzugehen hat.

Wenn ich spiele, spiele ich entweder an einer Konsole, auch wenn sie XBox(360) heißt, oder ich begnüge mich mit alten Spielen. Das Stichwort hierfür heißt ganz klar ScummVM!
Dieses äußerst bemerkenswerte Stück Software ermöglicht es auf verdammt vielen Plattformen, unter anderem auf Linux und Windows, klassische Point-and-Click Adventures von Lucasarts zu spielen. Aus meinen Windows-Tagen besitze ich noch einige Spiele, die ich mit Hilfe von ScummVM nochmal spielen konnte. Was mir nicht bewußt war, es gibt auch nicht-Lucasarts Spiele, die mit ScummVM kompatibel sind.
Unter anderem die Spiele Baphomets Fluch 1 & 2. Teil 2 hatte ich für Windows und es nie versucht unter Linux zum Laufen zu bringen, aber Teil 1 habe ich erst vor kurzem erstanden.
Da mir nicht bewußt war, das die nötige Software auf meinem PC bereits lief, habe ich mit Qemu und einer verstaubten Windows 2000 CD, die noch irgendwo rumlag, versucht das Spiel zum Laufen zu bringen. Irgendwann lief es dann auch, aber Spaß gemacht hat es nicht wirklich, weil es dafür viel zu sehr geruckelt hat.

Ich weiß nicht mehr, wonach ich Google befragt hatte, aber irgendeine Antwort beinhaltete ScummVM und ich beschloß einfach mal das Spiel reinzuladen, und siehe da, es lief (und läuft). Ich musste zwar noch ein paar Dinge zurecht biegen, wie zum Beispiel die Zwischensequenzen ersetzen (gibt es auf der ScummVM-Seite) und das Spiel auf die Festplatte kopieren, aber ich bin hellauf begeistert.
Genau so verhält es sich mit den Spielen von Lucasarts, wie z.B. Day of the Tentacel, oder Full Throttle. Jeder, der diese Spiele früher gerne gespielt hat, sollte sich ScummVM zulegen, egal welches System man denn nun nutzt. Allerdings bleibe ich bei grafisch aufwendigeren Spielen bei der Meinung, dass die auf einer Spielekonsole besser aufgehoben sind.

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