20 Februar 2006

Des Rechners Seele

Mein erster PC war ein 386SX getaktet mit unglaublichen 25 MHz. Er lief mit sage und schreibe 4 MB Arbeitsspeicher und besaß eine 120 MB große Festplatte. Obwohl dieses antike Stück Hardware schon mehr als überholt ist, hatte ich auf diesem Rechner den größten Spaß gehabt, weil es eben mein allererster war. Er lief mit DOS 5.0 und Windows 3.1. und ich nutze ihn zum Spielen und Programmieren (allerdings damals nur in Basic).
Wie dem auch sei, ich kaufte mir 1996 einen Pentium und vererbte den 386er meiner Schwester.
Sie nutze ihn mehr oder weniger bis sie ihn mir vor einigen Tagen zurück gab. Ich konnte ihn leider nicht einschalten, weil der Einschaltknopf nicht mehr vorhanden war, aber ich habe mir etwas besseres überlegt.
Ich baute die Festplatte aus und verband sie mit meinem aktuellen Rechner, einem AMD Duron mit 800MHz, nicht der neuste, aber dank Gentoo-Linux tut er doch noch recht flott seinen Dienst. Mein Rechner hat die alte Festplatte ohne Murren erkannt und ihre vertrauten Töne beim Hochfahren drangen in mein Ohr.
Ich befahl meinem Computer als root:

dd if=/dev/hdc of=~/qemu/ancient.img

Es dauerte nicht lange und ich hatte ein Rohimage der alten Festplatte auf meinem Rechner. Nach einem Reboot während ich die alte Platte wieder ausbaute, rückte der Moment näher dem alten Rechner zumindest virtuell wieder Leben einzuhauchen.
Nachdem ich die Besitzrechnte der Imagedatei angepasst hatte, startete ich Qemu:

qemu -boot c -cdrom /dev/hdc -localtime -m 16 -soundhw sb16 ~/qemu/ancient.img

Windows startete schneller denn je, und das Bild will ich keinem vorenthalten:



Man könnte sagen, dass die Seele meines alten Rechners jetzt im aktuellen weiterlebt, und das dank Linux und Qemu!

1 Kommentar:

lothar hat gesagt…

Das gute alte Windows 3.11! Wäre auch für mich mal eine Idee, das unter Linux zu installieren. Aber wahrscheinlich sind die Disketten schon längst hinüber.
Der Anfang von deinem Blog sieht übrigens gut aus, mach weiter so.